DM-Finale: mit Kreisel aber ohne Farken

Kategorien: Distance Teamveröffentlicht am: 12. Juli 2023
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Oli erkämpft sich erstes DM-Finale (Foto: SC DHfK)

Vergangenes Wochenende stand mit den 123. Deutschen Meisterschaften für die Aktiven des Distanceteam der nationale Höhepunkt an. Auch Robert Farken, der zuletzt durch Probleme der Achillessehne gebremst wurde, war zurück auf der Bahn. Im Finale war dieser am Ende jedoch nicht zu sehen…

Robert Farken Vorstellung im Vorlauf (Foto: SC DHfK)

Kassel. Bei Temperaturen über der 30 Grad Marke sollten die Meisterschaften im Auestadion für die aktiven Leipziger Läufer eine hitzige Angelegenheit werden. Während wenige Minuten entfernt in der Fulda die Badesaison genossen wurde, mussten die Mittelstreckenläufer auf 800m und 1500m performen.

Direkt zum Auftakt dieser DM ging es am Samstagmittag zunächst um die Qualifikation für die begehrten Finalplätze. Über die 1500m Distanz waren drei Leipziger auf zwei Vorläufe verteilt: Artur Beimler und Titelfavorit Robert Farken im ersten und Oliver Kreisel im zweiten Vorlauf. Aus beiden Läufen konnten sich die jeweils 4 Erstplatzierten und zusätzlich 4 Zeitschnellste qualifizieren. Im 1. Lauf sortierte sich Artur direkt im vorderen Mittelfeld ein, während Robert sich das Feld erst einmal von weiter hinten an sah. Etwa 500m vor Schluss schob sich nun Robert in Position und führte das dichte Feld in die letzte Runde. Artur verlor bei der Tempoverschärfung etwas den Anschluss und konnte trotz schneller letzter 300m nur noch bis auf Rang 7 vorlaufen. Robert siegte hingegen ungefährdet in 3:46,19min. Im zweiten Lauf wussten die Athleten nun, welche Zeiten für die Qualifikation reichen sollten. Von Anfang an blieb Oli unter den ersten fünf Läufern und konnte auch in der letzten Runde die Position halten. Mit schnellen letzten 300m ließ er von hinten niemanden mehr herankommen und war am Ende mit Platz 5 in 3:46,95min sicher im Finale. Für Artur reichte es durch die schnelleren Zeiten im zweiten Lauf knapp nicht.

Arturs Zeit reicht nicht fürs Finale (Foto: SC DHfK)

Zwei Athleten des Distanceteam hatten ihre Finalteilnahme also abgehakt; über 800m wollte nun Conrad Kieselberger nachziehen. Als einziger 800m Läufer im DHfK-Dress ging er im zweiten Vorlauf an den Start, blieb zunächst defensiv am Ende des Feldes (400m 57s). Zwischen 500m und 700m konnte er das Tempo gut verschärfen und lag eingangs der Zielgeraden auf Rang 4. Der Weg nach vorne war aber zu groß, und die Zeit von 1:52,26min reichte nicht. Da es nur zwei direkte Qualifikationsplätze pro Lauf gab und diese von den Aufsteiger Luis Oberberbeck (LG Göttingen) und U23-Sieger Emil Meggle (LG Stadtwerke München) besetzt wurden war die Reise für Conrad im Vorlauf beendet.

Conrad kämpft und wird nicht belohnt (Foto: SC DHfK)

Oli erkämpft sich erstes DM-Finale (Foto: SC DHfK)

Für Sonntag sollte aus Leipziger Sicht nur noch die 1500m Distanz interessant sein. So gut es geht erholt, wagten sich Robert und Oli gegen 15:30Uhr in die Hitze des Auestadions um sich für das Finale kurz nach 17Uhr vorzubereiten. Doch kurz vor dem Aufruf kam der Schock für Robert. Beim Aufwärmen spürte er Probleme in der Wade, die so beeinträchtigend wurden, dass ein Start im Finale mit Hinblick auf die weitere Saison und die WM in Budapest zu riskant wäre. Schweren Herzens entschied er, zusammen mit Trainer Thomas Dreißigacker auf den Start und den möglichen Titel zu verzichten. Während das Stadion und die Kommentatoren vergeblich auf den Jahres-Schnellsten warteten, blieb als einziger Leipziger somit nur Oli übrig. Ohne den bestimmenden Faktor Robert Farken ließ die Tempoverschärfung in einem taktischen Rennen lange auf sich warten. Nachdem das Feld vor Oli breit aufgefächert wurde, verpasste er den richtigen Moment, um sich in Position zu bringen. Von einem Sprint Entscheid auf den letzten 300m profitierten vor allem der spätere Sieger Marius Probst (TV Wattenscheid) und Altmeister Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald), für den Athleten des Distanceteam ging es am Ende trotz 56s Schlussrunde nicht mehr nach vorne. Am Ende war er mit Platz 11 in 3:51,50min nicht ganz zufrieden. Dass in diesem starken Feld und in seinem ersten DM-Finale wahrscheinlich noch mehr drin gewesen wäre, spricht aber für die gute Form in dieser Saison.

Nächste Woche geht es für viele nach Belgien, um wie im letzten Jahr in Heusden neue Bestzeiten aufzustellen.

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