U23-EM Norm für Stegenwallner
Bei der 7. Langen Laufnacht in Karlsruhe gingen vergangenes Wochenende acht Athleten des Distanceteam an den Start. Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einem national und international beliebten Treffpunkt entwickelt, und auch dieses Jahr gelang dem Leipziger Team ein gelungener Saisoneinstieg mit zahlreichen Bestleistungen und der Erfüllung der EM-Norm über die 3000m Hindernisse.
Karlsruhe. Als reines Läufermeeting mit einer Teilnehmerzahl von über 900 Startern und mit Läufen zwischen 800m und 5000m ist dieser Wettkampf schon früh in der Saison ein großes Highlight; so auch für die Leipziger Truppe um den mitgereisten Trainer Niklas Cervinka.
Der größte Teil des Distanceteams startete über die 1500m. Lilly Steingaß, Aaron Schubert, Oliver Kreisel, Artur und sein Bruder Rodion Beimler wollten im ersten Rennen über ihre Hauptdistanz überzeugen.
Conrad Kieselberger sollte zunächst über die kürzeren 800m in die Saison starten. Nachdem er sich gut positioniert hatte, sah es 200m vor Schluss nach einer guten Zeit für ihn aus. Allerdings wurde er in einem recht voll besetzten Lauf mit zwölf Teilnehmern etwas eingeklemmt und von hinten berührt, was zu einem Sturz führte und ihn leider aus dem Rennen warf.
Im Anschluss startete Rodion über die 1500m und platzierte sich lange Zeit im vorderen Drittel des Feldes. 300m vor dem Ziel übernahm er sogar die Führung, konnte diese jedoch nicht bis zum Ende halten und erreichte als Dritter in 3:57,56min das Ziel. Obwohl er eine persönliche Bestleistung erzielte, verfehlte er die Norm für die U23-DM nur um wenige Hundertstel.
Kurz darauf startete Lilly im D-Lauf der Frauen. Anfangs folgte sie dem Tempo des Feldes nicht ganz und sortierte sich am ganz Ende ein. Auf den letzten beiden Runden nutzte sie dann ihre Kraftreserven und lies einige Athletinnen hinter sich. Sie belegte am Ende den 9. Platz in 4:41,15min.
Im E-Lauf der Männer, der von Tempomacher Maximilian Thorwirth angeführt wurde, nahm Aaron bei der 1000m-Marke das Rennen an sich und führte das Feld bis 200m vor Schluss an, ehe er im Spurt etwas Federn lassen musste. Sein mutiger Versuch wurde schließlich mit einer Zeit von 3:52,13min und somit knapp 5 Sekunden! persönlicher Bestleistung belohnt.
Im C-Lauf, dem schnellsten Lauf im Vorprogramm, starteten Artur und Oli zusammen mit den am Stützpunkt trainierenden Kollegen Hannes Braunstein (LG Ortenau Nord) und Tim Kalies (Braunschweiger Laufclub). Nach zügigem Angang der beiden Tempomacher hielten sich die Leipziger zunächst im hinteren Drittel auf. Etwa bei 1000m (2:31min) ging dann eine kleine Lücke auf, wodurch Artur und Hannes ein wenig den Anschluss verloren. 200m vor Ziel zog Oli dann den Spurt an und konnte sich noch ein paar Plätze nach vorne auf Rang 5 schieben. 3:45,44min bedeuteten am Ende knapp 2 Sekunden PB und die A-Norm für die DM in Kassel. Knapp dahinter kam auch Tim in 3:45,89min ins Ziel; der Schützling von Niklas Cervinka blieb dabei deutlich unter der Norm für die U20-EM in Jerusalem. Artur konnte in 3:49,06min zumindest auch die Normerfüllung für die Deutschen Meisterschaften verbuchen, sah aber noch etwas Potential vor allem in der Tempoverschärfung.
Den krönenden Abschluss des Vorprogramms brachte schließlich Hannah, die über die 3000m Hindernisse die Norm von 10:10min für die U23-EM im finnischen Espoo unterbieten wollte. Anfangs hielt das Feld das Tempo von selbst ausreichend hoch, so dass sich Hannah zunächst zurückhalten konnte. Bei 1000m (3:22min) kristallisierte sich dann bereits eine 4er Gruppe inklusive der von Beate Conrad trainierten Athletin heraus, die den Abstand zum Feld zwar vergrößern, das Tempo aber nicht ganz aufrechterhalten konnten. Auch Hannah wurde nun bewusst, wie sie im Anschluss zur Kenntnis gab, dass sie früher oder später selbst aktiv werden musste. Bei Durchgang von 2k (3:27min) ging sie schließlich an die Spitze und startete von dort an ein Beschleunigungsrennen, bei dem keine der Konkurrentinnen folgen konnte. Dank einer starken Schlussrunde (ca. 76s) konnte sie den letzten Kilometer auf 3:18min drücken und kam ungefährdet und deutlich unter der Zielzeit in 10:07,80min ins Ziel. Trainerin Beate, die gleichzeitig Geherin Saskia in Podebrady, Tschechien, betreute, war vor dem Stream überglücklich über die Leistung ihrer Athletin.
Nachdem kurz darauf auch noch Robert Farken im Hauptprogramm sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte und über die 800m einen glänzenden Auftritt hinlegen konnte, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Aber dazu gibt es gesondert noch mehr zu erfahren…
Nächste Woche soll direkt in Oordegem, Belgien, weitergemacht werden. Conrad wird dort seine Trainingsform auf der Bahn zeigen und die Jungs werden noch einmal über die 1500m nachlegen. Auch zuhause in Leipzig wird bei der Gohliser Laufnacht gerannt.
Ergebnisse: https://ergebnisse.leichtathletik.de/Competitions/Details/9812
Livestream auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=oAtVXVhCDU4