Robert Farken zurück auf der Bahn!
Nach über einem Jahr Verletzungspause gab es letztes Wochenende in Karlsruhe das langersehnte Comeback. Über die 800m eröffnete Robert seine Saison direkt mit neuer Bestleistung und zeigte dabei eindrucksvoll, dass ab jetzt wieder mit ihm zu rechnen sein wird.
Karlsruhe. Am 20. März letzten Jahres stand Robert Farken bei der Hallen-WM in Belgrad das letzte Mal an der Startlinie, es folgte eine lange Zeit mit Verletzungssorgen im Hüftgelenk. Seitdem ist viel passiert, er hat die Zeit genutzt und viel in der Reha in Salzburg gearbeitet um die Verletzung zu kurieren, seinen Körper besser zu verstehen und sein Potential auszuschöpfen.
Nachdem es im Februar noch zu riskant war, ins Höhentrainingslager nach Südafrika zu reisen standen stattdessen in der Heimat in Leipzig etliche Kilometer auf dem Rad, im Wasser und sogar auf Ski auf dem Plan. So konnte er hohe Umfänge realisieren, ohne seine Hüfte zu sehr zu beanspruchen und die Grundlage für den Widereinstieg legen. Zusammen mit Trainer Thomas Dreißigacker und seiner neuen Trainingsgruppe, dem OAC (On Athletics Club) Europe arbeitete er sich ab April stetig in das Lauftraining zurück und war seit 24. April in St. Moritz im Trainingslager. Direkt von dort aus reiste er am vergangenen Wochenende nach Karlsruhe zur „langen Laufnacht“…
Um 20:10Uhr, pünktlich zur Primetime, war dort der 800m Männer Lauf das Highlight des Abends. Aus deutscher Sicht stand ein spannendes Duell an, denn vor einer Woche lief Luis Oberbeck (LG Göttingen) in Pliezhausen mit einer Fabelzeit von 1:15,34min in die Nähe des deutschen Rekordes über die kürzeren 600m. Neben Oberbeck in überragender Frühform waren auch internationale Starter wie der Australier Joseph Deng (PB: 1:44,69min) und der Pole Filip Ostrowski nach Karlsruhe gereist. Direkt hinter den eben genannten Top-Läufern reihte sich Robert nach 200m (25,2s) an Position 5 ein. Nach flottem 400m Durchgang in 51,7s starteten er und Oberbeck auf der Gegengerade den Vorstoß vorbei am Australier Deng, während zum Polen Ostrowski eine kleine Lücke entstanden ist. Auf den letzten 100m hatte dann eindeutig der Leipziger die meisten Körner und schob sich auf Bahn 2 bis auf wenige Zentimeter an Ostrowski heran. Mit einer neuen Bestleistung von 1:45,65min fehlten ihm nur wenige Hundertstel zum Sieg; Oberbeck komplettierte das Podium in 1:46,35min.
Mit einem solchen Einstieg nach so langer Wettkampfabstinenz hatte womöglich nicht jeder gerechnet, für Trainer Thomas Dreißigacker war es jedoch nach der guten Trainingsform keine riesige Überraschung: „Robert hat in allen Bereichen auf sehr hohem Niveau trainiert, er hat sich seine Stärke im Training mit der Gruppe zurückgeholt.“ Am Ende muss man es trotzdem erstmal auf die Bahn bringen. Robert selbst gab im anschließenden Interview bekannt: „Ich bin einfach nur dankbar, dass mich so viele Leute durch das Tal gebracht haben.“ Auf die Frage, was seine Vorstellungen für die weitere Saison sind, antwortete er, er wolle zunächst einfach nur gesund sein und laufen können.
In den nächsten Wochen können wir gespannt auf seine Leistungen in seiner Paradedisziplin über die 1500m sein, die Saisonplanung sieht wie folgt aus:
28.5. Rehlingen (https://www.leichtathletik.de/termine/wettkampf-kalender/veranstaltung/detail/58-Internationales-Pfingstsportfest-Rehlingen-23V14000008205101)
4.6. Hengelo (https://www.fbkgames.nl/)
10.6. Paris (https://www.fast5000.fr/)
17.6. Nizza (https://meetingnikaia.com/)
(Link zum Livestream aus Karlsruhe: https://www.youtube.com/watch?v=oAtVXVhCDU4)