EM-Medaille für Saskia Feige
Am Vorletzten Tag der EM in München war die Spannung aus Leipziger Sicht auf dem Höhepunkt, denn Saskia Feige als Leipziger Co-Produktion von Trainerduo Beate Conrad und Thomas Dreißigacker ging über die 20km Strecke im Gehen an den Start. Nachdem sie sich bereits in Eugene bei der WM mit Platz 15 überzeugen konnte, wollte die dortige sechstbeste Europäerin nun im eigenen Land über sich hinauswachsen. Bei der WM ging Saskia das Rennen bei heißen Bedingungen wie so oft verhalten und abwartend an, um sich die Kräfte gut einzuteilen und in der zweiten Hälfte noch Positionen gut zu machen, was am Ende auch gut funktionierte.
In München hingegen wagte sie sich bei verregneten knapp 20 Grad von Beginn an in die Führungsgruppe, riskierte viel und zeigte sich entschlossen an der Spitze des Feldes. Die ersten 10 km absolvierte sie gemeinsam mit der Führungsgruppe in gut 45min, was ziemlich genau einem Tempo von 4:30min/km entsprach und somit im Bereich ihrer PB lag. Auch nach knapp 15km zeigte sie keine Anzeichen von Schwäche; während die Führungsgruppe sich langsam ausdünnte versuchte Saskia sogar das Tempo noch weiter zu erhöhen und riss eine kleine Lücke zu den favorisierten Konkurrentinnen. Zusätzlich wurde die spanische Titelverteidigerin Perez bereits disqualifiziert, wodurch eine Top-Platzierung der Leipzigerin immer aussichtsreicher wurde.
2km vor Schluss wagte dann die Griechin Ntrismpioti, bereits gestärkt durch den Sieg über die 35km Distanz, die Attacke und nur die Polin Zdzieblo sowie Saskia Feige konnten mit kleiner Lücke folgen. Diese Konstellation, mit jeweils ein paar Sekunden Abstand, näherte sich den Medaillen nun immer mehr an und Saskia, getragen von Freunden und dem Trainerteam im Publikum, war der Sensation zum Greifen nahe. Am Ende konnte sie sogar die Polin noch gut unter Druck setzen und kam mit einem starken Finish nur 5 Sekunden hinter der Zweitplatzierten und deutlicher PB von 1:29:25h ins Ziel.
Spätestens mit ihrer ersten großen Medaille zeigt die 25-Jährige, dass auch in der internationalen Konkurrenz in den kommenden Jahren mit ihr zu rechnen ist und ihr Ehrgeiz in Kombination mit dem Leipziger Plan unter der Führung ihrer beiden Trainer der richtige Weg zu sein scheint.