Doppel-PB für Beimler

Pfungstadt. Ein kleiner Ort nur wenige Minuten von Darmstadt entfernt, ist bekannt für seine schnelle Bahn und hochkarätig besetzten Wettkämpfe für deutsche Mittelstreckenläufer. An jedem ersten Mittwoch im Monat finden dort rasante Rennen statt, wie beispielsweise die Merck Gala am vergangenen Mittwoch. Als WRC-Meeting („world ranking competition“) zog diese Veranstaltung eine große Zahl von Teilnehmern sowie internationale Athleten an.

Aus Leipziger Sicht gingen über die 800m Jonas Kilian und Conrad Kieselberger an den Start. Über die 1500m bei den Frauen Hannah Stegenwallner und bei den Männern Artur und Rodion Beimler, Oliver Kreisel sowie U20-Athlet Aaron Nikolas Schubert. Aufgrund angekündigter Hitze begann die Laufveranstaltung spät, sodass gegen 19:20Uhr Jonas als erster an die Linie trat. Nach bisher noch nicht wie erhofft verlaufender Saison konnte er über die 800m in 1:58,80min einen Schritt in die richtige Richtung machen. Auch Conrad war gewillt seine Saison über die 800m in Schwung zu bringen und die 1:50min anzugreifen. Im D-Lauf ging er in einem erneut unruhigen Rennen seiner Saison in ca. 54s Durchgangszeit in die zweite Runde, am Ende fehlte ihm aber noch das Momentum und er wurde knapp 6. in 1:50,91min. Eine solide Leistung, mit der er sich selbst aber nicht zufrieden gab.

Bei den Frauen war Hannah als einzige Leipzigerin mitgereist, um sich auf der flachen Unterdistanz über die 1500m zu testen. Im A-Lauf war dabei die Devise hinten mitzuschwimmen und möglichst im Bereich von 4:25min zu laufen. Auf den letzten 500m verlor sie jedoch allmählich den Anschluss zum Feld, so dass sie sich am Ende noch zu einer 4:29,51min ins Ziel kämpfte. Etwas unter den hohen Erwartungen von Trainerin Beate Conrad und ihr selbst lief sie dennoch nur eine halbe Sekunde über Bestleistung.

Artur Beimler

Der Höhepunkt aus Sicht des Distanceteams war der 1500-Meter-Lauf der Männer kurz vor 22 Uhr. Mit Artur, Aaron und Oli gingen gleich drei Leipziger Athleten im C-Lauf an den Start. Artur wollte nach seiner schnellen 800-Meter-PB (1:50,89 Minuten) aus Wien vor ein paar Tagen direkt zeigen, dass er nun in Topform ist. Ähnlich wie bei den 800 Metern startete er mutig und positionierte sich auf dem 5. Platz hinter den beiden Tempomachern. Er behielt die Führung bis zum Ende des Rennens. Teamkollege Oli hielt sich ein paar Plätze dahinter, während Aaron sich vorgenommen hatte, am Ende des Feldes zu bleiben. Bis zur ersten Kilometermarke in etwa 2:30 Minuten (Aaron in 2:33 Minuten) änderte sich die Positionierung kaum, bevor Oli auf der Gegengeraden näher an Artur herankam. Auf den letzten 200 Metern lagen Artur und Oli auf den Positionen 1 und 2. Artur konnte sich behaupten und gewann das Rennen in 3:44,91 Minuten mit knapp 2 Sekunden PB. Damit erfüllte er sicher die A-Norm für die DM in Kassel (3:47 Minuten). Oli erreichte das Ziel als Dritter in 3:45,63 Minuten und bestätigte erneut seine Konstanz. Aaron konnte sich in der letzten Runde noch auf den 10. Platz vorarbeiten, was ebenfalls eine PB von 3:49,02 Minuten bedeutete. Der Schützling von Niklas Cervinka war glücklich mit seinem Rennen, da die U20-EM-Norm (3:48 Minuten) nun in greifbarer Nähe zu sein scheint.

Im E-Lauf beendete Rodion den erfolgreichen Abend. Nachdem er bereits die U23-DM-Norm knapp unterboten hatte, wollte er noch einen draufsetzen. Er lief im vorderen Drittel des Feldes auf Kurs 3:55 Minuten und konnte mit einer starken Schlussrunde von 60 Sekunden sogar noch ein paar Reserven aus seinen Beinen locken. Als Fünfter in diesem Lauf erreichte er das Ziel in 3:53,10 Minuten und verbesserte seine PB um knapp 4 Sekunden.

Die nationale Konkurrenz sollte gewarnt sein, denn in den kommenden Wochen stehen die nationalen Titelkämpfe auf dem Programm. Zunächst geht es für die U23 nach Göttingen (01./02.07.), gefolgt von der DM der Männer und Frauen in Kassel eine Woche später (08./09.07.). Das Distanceteam ist bereit!